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Nach Morddrohung mit Messer: Koch muss Schweiz für 8 Jahre verlassen
Publiziert am 2025-04-29
Ein spanischer Koch, der seine Ex-Frau mit dem Tod bedrohte und mit einem Messer am Bahnhof auf sie wartete, muss die Schweiz für acht Jahre verlassen. Das Bundesgericht bestätigte die Landesverweisung trotz seiner zwei minderjährigen Töchter in der Schweiz.

Der 43-jährige spanische Staatsangehörige wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er im August 2023 seine Ex-Frau mit dem Tod bedroht und am Bahnhof mit einem Messer auf sie gewartet hatte. Zuvor hatte er ihr per Whatsapp mitgeteilt, dass "heute alles für sie vorbei sein würde" und dass ihre gemeinsamen Kinder bald Waisen sein würden. Er schickte auch bedrohliche Nachrichten an seine neunjährige Tochter. Die Frau konnte einer Konfrontation entgehen, indem sie einen Sicherheitsbeamten am Bahnhof um Hilfe bat.

Das Bundesgericht bestätigte nun die vom Waadtländer Kantonsgericht verhängte Landesverweisung für acht Jahre. Der Mann, der 2016 in die Schweiz kam und als Koch arbeitete, hatte argumentiert, dass eine Ausweisung ihn von seinen beiden in der Schweiz lebenden Töchtern trennen würde. Das Gericht wies dieses Argument zurück und betonte, dass seine Beziehung zu den Kindern bereits beeinträchtigt sei, nicht zuletzt weil er zuvor wegen Körperverletzung an ihnen verurteilt worden war.

Bei der Abwägung zwischen öffentlichem Interesse an der Ausweisung und dem privaten Interesse des Mannes am Verbleib in der Schweiz berücksichtigte das Gericht die Schwere der Straftaten, das Rückfallrisiko und seine Reintegrationsmöglichkeiten in Spanien. Das Gericht stellte fest, dass der Mann eine aktuelle und reale Bedrohung für die öffentliche Ordnung darstelle. Seine familiären Bindungen in der Schweiz seien zudem schwach, während er in Spanien bereits gelebt und gearbeitet hatte und die Sprache fließend beherrsche, was seine berufliche Wiedereingliederung dort erleichtern würde.

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